Zur Zeit überschlagen sich etwas die Ereignisse: irgendwie wollen in diesem Jahr Frühling & Sommer nicht so richtig in die Puschen kommen - dann muß ich mich mit einem gebrochenen Zeh und nun mit einer Erkältung rumschlagen - gleichzeitig sind natürlich Termine für Führungen, Verkostungen, Workshops usw. vorzubereiten und durchzuführen - der WDR hat sich angekündigt um am kommenden Samstag meine Führung auf Naturgut Ophoven in Leverkusen zu begleiten - ....
und die lieben Kollegen haben den langen Winter genutzt und neue Bücher geschrieben!
Einige möchte ich hier vorstellen:
Zunächst bekamen wir in diesen Tagen unerwartet das neue Buch von Rita Lüder zugeschickt - versehen mit einer Widmung? Ach, ich bzw. mein Mann & ich werden auch erwähnt!?
Dr. Rita & Frank Lüder
Pilze zum Genießen ...
Das Familien-Pilzbuch für Küche, Kreativität und Kinder
Auch wenn die eigentliche Pilzzeit für die meisten Menschen erst im Spätsommer/Herbst beginnt - Dr. Rita und Frank Lüder geben uns einen tiefen Einblick in ihr umfassendes Pilzwissen. Wie gewohnt schon aus diversen anderen Veröffentlichungen und auch in Fortsetzung zu ihrem Buch Wildpflanzen zum Genießen wird man gekonnt an die Hand genommen und auf eine faszinierende Reise ins Reich der Pilze mitgenommen. Die geläufigsten Speisepilze werden vorgestellt - giftige Doppelgänger deutlich beschrieben; viel Wissenwertes über Pilze und ihren Stellenwert in der Natur erklärt - die hervorragenden Fotos & liebevollen Zeichnungen aus dem Hause Lüder seien besonders erwähnt - und auch viele Tipps & Ideen zum etwas anderen Gebrauch von Pilzen werden gegeben. Oder wußten Sie, daß man aus Pilzen auch Papier herstellen kann?
Nicht umsonst lautet der Titel:
Pilze zum Genießen... Das Familien-Pilzbuch für Küche, Kreativität und Kinder - übrigens im Eigenverlag, wie viele andere liebevoll gemachte & tolle Bücher unter:
www.kreativpinsel.de
Wolf-Dieter Storl
Der Selbstversoger
Das Praxisbuch zum Eigenanbau
Zur Zeit wird der Markt regelrecht überflutet von eher zweifelhaften Büchern und anderen Medienbeiträgen, die zunächst eine Krisen- & Endzeitstimmung aufbauen, um uns dann die Lösung zu verkaufen. Jeder mag selber entscheiden, ob er sich für viel Geld Jahresrationen an Klopapier, Konserven, Knäckebrot... bis hin zur Kalashnikow in den zum Bunker umgebauten Keller legen mag ...
Erfrischend anders setzt Wolf-Dieter Storl die Tradition erfolgreicher Selbstversorgerbücher fort. Wer Storl kennt, weiß das seine Bücher aus seinem Leben erzählen. So wird man mitgenommen auf eine Zeitreise - die Familie Storl zieht Ende der 1980er Jahre auf einen abgelegenen, eher einer Ruine gleichenden Bergbauernhof im Allgäu. Nun gilt es zunächst einmal mit kleinem Kind und kleinem Geld über den Winter zu kommen, um dann in den kommenden Jahren einen Selbstversorger-Garten aufzubauen.
Ein alter Garten muß instandgesetzt, regelrecht der Natur (wieder-) abgerungen werden. Erfahrungen, gesammelt in den Kindheits-& Jugendjahren nach dem 2. Weltkrieg zunächst in Deutschland dann den USA, bei Schweizer Bergbauern, bei "Studienjahren" u.a. in einer anthroposophischen Gärtnerei, Jahren in Indien... kommen dem Ethnobotaniker zugute - ja, lassen ihn wahrscheinlich auch nicht aufgeben.
Man spürt, da schreibt jemand, der weiß wovon er spricht, weil er es selber getan, es selber gelebt hat. Es werden Tipps & Tricks gegeben - ohne SchnickSchnack oder teure Gerätschaften & Mittelchen. Wolf- Dieter Storl leitet einen an, wie es vielleicht früher die Großeltern taten - achte auf dies - berücksichtige diese oder jene Bedingungen - versuche das einmal - ... und das alles ohne oberlehrerhaft besserwisserisch zu wirken. Eine große Erfurcht & Liebe zur Natur & ein ein enormes Wissen über die Natur und ihre Zusammenhänge werden deutlich. Ebenso werden Empfehlungen zum Anbau von alten Kulturpflanzen, Wild-Kräutern, Wildobstsorten & allerlei speziellen Pflanzen gegeben.
Ein rundum empfehlenswertes Buch für alle die die mehr (verstehen) wollen, als Möhrchen in Reih & Glied anbauen - weil das heute so in ist - versehen mit den tollen Fotos von Frank Brunke.
Da wir nun ja nicht alle im Allgäu leben können - hier ein Tipp für die ambitionierten Stadtgärtner:
Jedem sein Grün!
Urbane Permakultur
Selbstversorgung ohne Garten
Die Autoren - Anger, Fiebrig, Schnyder - alle Schüler aus der Permakultur-Praxis von Sepp Holzer geben Einblick in verschiedene Projekte & Möglichkeiten mit einfachen Mitteln und auf kleinstem Raum Gemüse, Obst & Co. zu produzieren. Tolle Ideen für Stadtgärtner - zum Selbstanbau für Grüne Smoothies.
Ein wirklich faszinierendes Buch, welches hilft (Denk-)Rahmen zu sprengen und unsere Städte etwas grüner & lebenswerter zu gestalten.
