Dienstag, 22. Dezember 2020

Wintersonnenwende und Raunächte

Wintersonnenwende war gestern, d.h. der dunkelste Tag ist vorbei. Von nun an werden die Tage langsam wieder heller. Die größte Dunkelheit ist für dieses Jahr vorbei. Und vielleicht ist das ja auch mit Corona so!? 

Bei den Raunächten handelt es sich um 12 Nächte (und 11 Tage), die sich aus der Differenz wischen dem Mond- und dem Sonnenkalender (gregorianischer Kalender) ergeben.Ursprünglich begannen die Raunächte zur Wintersonnenwende (also am 21.12.) Heute zählt man in den meisten Gegenden ab der Nacht vom 25.12. auf den 26.12., so dass die Raunächte am 6.1. enden.





Die katholische Kirche hat diese "heidnischen" Bräuche mit der Geburt Christi verbunden, um so den alten Glauben zu verdrängen. Doch bis heute halten sich einige Bräuche. Vor allem im Alpenraum sind diese noch weit verbreitet.


Früher glauben die Menschen, dass Odin (germanische Gottheit) mit seinem Pferd über den Himmel galoppierte, gefolgt von seinem Heer. 

In anderen Gegenden glaubte man, dass die Göttin Perchta mit ihrem Gefolge nachts unterwegs war.

Im Volksmund wurde diese Zeit, in der das Jahresrad still steht, genutzt, um: 

- innere Einkehr zu halten 

- Häuser zu räuchern 

- Orakel zu befragen 


In der Gestaltung der Raunächte muss jeder seinen eigenen Weg finden. Es gibt kein richtig oder falsch dabei. Die meisten nutzen diese 12 Nächte für eine Rückschau und Vorschau auf das neue Jahr. Dabei steht jede Nacht für einen Monat. 

Eine Möglichkeit diese Zeit bewusst zu nutzen stelle ich hier vor: 

  • ruhigen Ort einrichten, zum meditieren und besinnen / Entspannungsecke

  • am Ruheort ankommen

  • räuchern und bewusst atmen

  • Rauch beobachten, welche Formen nimmt er an

  • beispielhaftes Thema: was ist im vergangenen Jahr geschehen, was war gut, was hat mich bewegt, was hat mich negativ getroffen – was nehme ich dennoch daraus mit


Zu meinem Ruheort gehören Kerzen, Räucherkräuter (Beifuß, Fichtenharz, Wacholder, ...) und ein persönliches Tagebuch! 

                                

Ein weiterer sehr schöner Gedanke für diese Zeit ist folgendes: 

  • überlege dir 13 Wünsche, die du für das neue Jahr hast und schreibe sie einzeln auf kleine Zettel

  • lege alle 13 Zettel in ein Glas, eine Box, ...

  • ziehe in jeder Raunacht einen Zettel, ohne ihn zu lesen.

    • Verbrenne ihn und gebe die Asche in die Natur,

    • oder zerreiße ihn und gibt die „Schnipsel“ an die Natur

      • bitte beim Übergeben an die Natur jeweils darum, dass sich die Naturgeiste, die Ahnen, ... um deinen Wunsch kümmern

  • Am Ende der Raunächte bleibt ein Zettel übrig.

  • Für diesen Wunsch bist du selber verantwortlich. Öffne den Zettel und lese ihn. Überlege dir eine Strategie, wie du den Wunsch erfüllen kannst!


In diesem Sinne wünsche ich allen ein glückliches Weihnachtsfest und einen gesunden Start ins neue Jahr! 


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