Montag, 1. Dezember 2014

Barbarazweige

Es ist wieder soweit. Der Advent hat begonnen, die erste Kerze brennt und das erste Türchen ist auch schon geöffnet. Diese Woche dürfen wir dann auch noch Barbarazweige schneiden. Traditionell werden sie am 4.Dezember geschnitten.
Machen Sie sich am Donnerstag also auf den Weg in den Garten oder an eine andere Stelle - wo Sie Zweige schneiden dürfen. Für einen kleinen Barbara-Strauß nehmen Sie vor allem Zweige von Obstbäumen. Es gehen aber auch Zweige von Holunder, Haselnuss oder Forsythie. Die geschnittenen Zweige stellen sie in eine Vase mit Wasser, in einen warmen Raum. An Heilig Abend sollten sie dann blühen, damit ihnen für das neue Jahr Glück und Gesundheit beschert wird.


Das Schneiden der Barbarazweige ist ein Christlicher Brauch und erinnert an eine junge Frau, die von ihrem Vater angezeigt wurde, weil sie sich christlich taufen ließ. Auf dem Weg in den Kerker soll sich ein Kirschzweig in ihrem Kleid verfangen haben. Diesen begoss Barbara immer wieder mit dem Wasser aus ihrem Trinkgefäß. Am Tag ihres Todes soll er erblüht sein. Zum Gedenken werden seit Jahrhunderten am 4. Dezember die Zweige geschnitten.
Doch wie so viele christliche Bräuche, hat auch dieser vermutlich schon eine lange Vorgeschichte und geht auf das germanische Brauchtum zurück.
So haben gerade die jungen Frauen Obstzweige in die Vase gestellt. Für jeden Verehrer einen. Diejenigen, die nicht erblühten, wurden dann auch nicht ausgewählt.

Doch natürlich hatte sowohl im germanischen als auch im christlichen Brauchtum das Erblühen der Zweige auch eine Bedeutung für das kommende Jahr. Die Anzahl der erblühten Zweig oder auch einzelner Blüten gab Aufschluss über die Ernte, die Fruchtbarkeit, das Wetter ... für das kommende Jahr. Mit Zweigen von Obstbäumen wurde das Vieh, die Bäume aber auch die Kinder "geschlagen" um die neue Lebensenergie, die in den Knospen steckt auf sie zu übertragen.






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